KONZEPT
Vor Millionen von Jahren hat Wasser begonnen unsere Alpen zu modellieren und hat die Landschaft geprägt wie wir sie heute kennen und lieben. Diese Umwelt, speziell die Alpen, geben uns heutzutage das lebensnotwendigste Element zurück – WASSER!
Seit Millionen von Jahren herrscht Leben auf der Erde, welches ohne flüssiges Gold, wie wir es nennen, nicht möglich wäre. Ohne Wasser, keine Erde, keine Menschen, keine Umwelt, keine Siedlungen. Nicht nur Pflanzen und Tiere, sondern auch wir Menschen haben uns immer dort angesiedelt wo Wasser zur Verfügung stand.
Somit behaupten wir, Wasser ist ein Kulturgut, und das wichtigste Element unserer Evolution, welches wir übermitteln können. Wasser fließt und nimmt den Weg des geringsten Widerstands. Wasser trägt und Wasser reinigt. Somit ist es nicht nur transportierendes Element, sondern stellt in allen Ebenen Verbindungen her. Wasser als Produkt und Grundlage alles Lebens auf unserer Erde, ist weiters auch die Basis für unser Gesundheitswesen, Wellness und Hygiene.
Durch diesen Ausgangspunkt, haben wir die wasserreichste Region Österreichs hervorgehoben, dessen Herzstück die Drau bildet – KÄRNTEN.
Die DRAU zählt zu den grössten und wichtigsten Flüssen Mitteleuropas, entspringt in Südtirol bei Toblach und mündet nach einem Flusslauf von 749km bei Osijek in die Donau. Die Drau ist nicht einzig und allein wichtiges Kulturgut weil sie vielerlei verschieden Kulturen verbindet, sie hat auch im Laufe der Zeit unterschiedlichste Naturräume geschaffen, Grenzen gebildet und Kulturen transportiert. Schon in der Geschichte war die Drau nicht einfach nur ein Fluss. Schon die Römer um 15 n.Chr. wussten sie sinnvoll zu nutzen. Die namhaftesten Siedlungen Noricums, wie Santicum, damals wie heute das Wirtschaftszentrum der Römer und Handelsknotenpunkt (heute Villach), Teurnia (heute Spittal) und Aguntum (heute Lienz), haben sich an den Ufern gebildet und der Fluss wurde als wichtigster Transportweg genutzt, um damaliges wichtiges, schweres Handelsgut, wie Edelmetalle, Marmor und Blei, wie auch landwirtschaftliches Erzeugnis, zu transportieren. Weiters bildete die Drau vom Mittelalter (300-800 n.Chr.) bis in die frühe Neuzeit 13Jhd. – 16Jhd.) die Grenze zwischen den Provinzen Aquileia und Salzburg. Der Grenzübergang befand sich zu dieser Zeit in Villach. (Villacher Brücke – heute Verbindung zwischen Villach Süd und Villach Nord).
Das Projekt „FLOATING CULTURE“ beschreibt in weiterer Folge somit den Zusammenhang zwischen Geschichte, Wasser und Kulturen im DRAUTAL und rückt VILLACH („Villaquae“ – lat. „Der Ort am Wasser“) ins Zentrum der verschieden Kulturen.
WASSER IN VILLACH und UMGEBUNG
Eine Landschaft mit 1.270 stehende Gewässer, davon 44 kontrollierte Badeseen, 8.000 Flusskilometer, 60 Heilquellen, 43 Gletscher als wertvolle Süßwasserspeicher und quellgespeistes Trinkwasser aus beinahe allen Leitungen, typisiert Kärnten und macht es somit zur wasserreichsten Region Österreichs und eine der wasserreichsten Regionen der Welt. Im Zentrum dieser Kärntner Fluss und Seen Landschaft, liegt Villach. Umgeben von 8 Badeseen, keiner weiter als 10km entfernt. 35 von 60 Heilquellen in Kärnten entspringen in Villach und Umgebung und waren bereits den Römern bekannt und wurden von diesen auch bereits benutzt. Paracelsus machte sich als Arzt und Alchimist diese Heilquellen zu Nutzen. Die beiden wichtigsten Quellen sind die Thomas und Unionsquelle und entspringen am Fuße des Villacher Hausbergs – dem Dobratsch, ein Ausläufer der Gailtaler Alpen und Karstock, welcher seit 2000 zum Wasserschutzgebiet erhoben wurde, da 83% des Villacher Trinkwassers von dort stammen. Unterirdisch befindet sich das größte Trinkwasserreservoir Kärntens. Villach ist nicht nur reich an Seen und Trinkwasser, auch einige Flusskilometer ziehen sich durch die Stadt und sind über 172 Brücken überquerbar. Die Drau teilt Villach in Süd und Nord, und war schon bereits in der Antike ein berühmter Brückenort. In unserer Gesellschaft spielt heute Nachhaltigkeit und Energiegewinnung eine große Rolle, somit wird auch diese Ressource genutzt und die Drau als Kärntens größter Stromerzeuger genutzt. 11 Laufkraftwerke werden allein in Kärnten an der Drau gezählt, 3 davon in Villach und Umgebung. Resultierend daraus erkennt man das Villach nicht nur Zentrum der Seenlandschaft und des Tourismus ist, sondern viel mehr zu bieten hat und seine kostbaren Ressourcen in vollem Ausmaße nutzt, egal ob als Nahrungsquelle, Heilquelle, Energieerzeuger oder als Transporteweg. Entlang der Drau zieht sich ein wunderschöner Panorama Radweg von Toblach bis nach Maribor, mit einer Gesamtlänge von rund 370km. Wer die gemütlichere Variante bevorzugt, wartet an einer der zahlreichen Anlegestellen auf den Draudampfer und kann damit die wunderbare Flusslandschaft erkunden.
MAßNAHMEN
SEHENSWÜRDIGKEITEN IN VILLACH
Villachs Wahrzeichen, wichtigstes Baudenkmal und Aussichtspunkt ist die Stadtpfarrkirche St.Jakob. 1136 entstand eine romanische Basilika die 1348 dem Erdbeben zum Opfer fiel und 1360 im gotischen Stil wieder errichtet wurde. Heute ist der Turm der Kirche mit 94 Metern der höchste Kärntens. Westlich des oberen Kirchenplatzes beginnt die Widmanngasse, der älteste Stadtteil, mit Überresten der Stadtmauer mit massigem Baseiturm. Dort befindet sich heute der Garten mit kostbaren Ausstellungsstücken des Stadtmuseums. Entlang der Drau befindet sich das älteste Gebäude der Stadt, die Villacherburg, mit integrierter altkatholischer Burgkapelle. Entlang des südlichen Drauufers befindet sich die Lederergasse. Hochwassermarken aus den Jahren der katastrophalen Jahrhunderthochwassern der Drau, zeigen dass Wasser nicht nur positives, sondern auch zerstörerische Gewalt mit sich bringt. Die älteste Zunftgasse führt zum Hauptplatz Haus Nr.1 (heute „Goldenes Lamm“), welches Jahrhunderte lang als Brückenmautstation genutzt wurde. Am anderen Ufer befindet sich die Nikolaikirche mit dem 1629 gegründeten Franziskanerkloster. Der Hauptplatz mit leichtem Anstieg führt an vielen Historisch wichtigen Restbeständen vorbei, wie dem Neumannhaus, dem Paracelsushof, dem Hotel Post, der Dreifaltigkeitssäule, am Rathaus vorbei bishin zum Parkhotel. Von dort aus kann man die Heiligenkreuzkirche, eine spätbarocke römisch katholische Kirche am Süd-Ost Ufer der Drau, schon erkennen. Eine weitere wichtige Kirche in Villach aus der Zeit der Reformation ist die protestantische Stadtparkkirche.
Projektplakate
Team
Amina Dropic (FH Kärnten – Architektur)
Raphaela Perterer (FH Kärnten – Architektur)
Miha Ugovsek (FH Kärnten – Architektur)
Noemi Kuszmann (Universität für Bodenkultur Wien)